Dimensionierung eines nichtinvertierenden Schmitt-Triggers
In diesem Artikel möchte ich eine Web App für die Dimensionierung eines nichtinvertierenden Schmitt-Triggers vorstellen. Für die Berechnung der Bauteile muss zuerst die Schwellspannung und die Hysterese eingegeben werden. Mit dem Button Start werden die Widerstände berechnet. Die Ergebnisse werden dann unten in der Tabelle angezeigt.
Aber wozu braucht man eigentlich einen Schmitt-Trigger, wie funktioniert er und wie berechnet man ihn?
→ Lesen Sie dafür hier weiter ...
Name | Beschreibung | Wert |
---|---|---|
V+ | positive Versorgungsspannung | V |
V- | negative Versorgungsspannung | V |
I | Querstrom | mA |
Vout max | maximale OPV Ausgangsspannung | V |
Vout min | minimale OPV Ausgangsspannung | V |
Vth | Schwellwertspannung | V |
Vhys | Hysteresespannung | V |
R1 | Eingangswiderstand | kΩ |
E-Reihe | Widerstandsreihe | |
Ergebnis berechnet
R1 | R2 | R3 | R4 | Vlow | Vhigh | Vth | Vhys |
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Ergebnis gewählt
R1 | R2 | R3 | R4 | Vlow | Vhigh | Vth | Vhys |
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Der Schmitt-Trigger
Was ist ein Schmitt-Trigger?
Der Schmitt-Trigger ist eine elektronische Schaltung, die zwei Eingangsspannungen miteinander vergleicht. Die Ausgangsspannung zeigt dabei an, welche der beiden Eingangspannungen größer ist. Der Unterschied zu einem normalen Kompaerator ist, dass die Ein- und Ausschaltschwellen unterschiedlich sind. Die Differenz zwischen Ein- und Ausschaltschwelle nennt man Hysterese.
Wozu braucht man einen Schmitt-Trigger?
Ein Schmitt-Trigger wird verwendet, um beim Über- oder Unterschreiten einer Spannung einen Schaltvorgang auszulösen. Es wird also aus einem analogen Eingangssignal ein digitales Ausgangssignal erzeugt. Die unterschiedlichen Ein- und Ausschaltschwellen machen diesen Schaltvorgang unempfindlich gegenüber dem Rauschen der Eingangsspannung.
Jedes analoge Eingangssignal ist in der Praxis mit einem Rauschen behaftet. Würde man für diese Aufgabe nun einen normalen Komperator verwenden, bei dem die Ein- und Auschaltschwellen gleich sind, dann würde die Ausgangsspannung durch das Rauschen der Eingangsspannung um den Schaltpunkt herum ständig zwischen oberen und unterem Pegel wechseln. Dies führt wiederum dazu, dass anstelle eines Schaltvorgangs mehrere Schaltvorgänge ausgelöst werden.
In der obigen Schaltung ist ein nicht-invertierender Schmitt-Trigger dargestellt. Das bedeutet, überschreitet die Eingangsspannung Vin die Schwellspannung, dann wird eine positive Ausgangsspannung Vout ausgegeben.
Wie berechnet man einen nichtinvertierenden Schmitt-Trigger?
Für die Berechnung des Schmitt-Triggers benötigen wir zuerst einige Vorgabewerte:
- Die Versorgungsspannung V+ und V- des Operationsverstärkers.
- Die minimale und maximale Ausgangsspanung des Operationsverstärkers. (Bei Operationsverstärkern mit rail-to-rail Ausgang entspricht das der Versorgungsspannung. Bei Operationsverstärkern ohne rail-to-rail Ausgang liegen diese Spannung etwas unter der Versorgnungsspannung.)
- Der Querstrom I durch die Widerstände R3 und R4. (Der Querstrom wird in Abhängigkeit des Eingangswiderstandes bzw. des Eingangsstroms des Operationsverstärkers gewählt. Er sollte dabei mindestens 100 mal größer sein als der zu erwartende Eingangsstrom, damit der Spannungsteiler praktisch nicht belastet wird.)
- Der Eingangswiderstand R1. (Umso größer der Widerstand ist, umso weniger wird die Spannungsquelle Vin belastet. Er kann allerdings bedingt durch die Eingangsströme des Operatiosnverstärkers nicht beliebig groß werden.)
Die für die Funktion der Schaltung entscheidenden Vorgabewerte sind:
- Die Schwellwertespannung Vth
- Die Hysteresespannung Vhys
Einschaltspannung: | $$ V_{high} = V_{th} + \frac{V_{hys}}{2} $$ |
Ausschaltspannung: | $$ V_{low} = V_{th} - \frac{V_{hys}}{2} $$ |
Die Berechnung der Widerstände erfolgt nun nach den folgenden Formeln:
$$ \begin{align} R2 & = \frac{(V_{out\, max} - V_{out\, min}) \cdot R1}{V_{hys}}\\ \\ V_{ref} & = \frac{(V_{out\, max} + V_{out\, min}) \cdot \frac{V_{hys}}{2} + (V_{out\, max} - V_{out\, min}) \cdot V_{th}}{V_{hys} - V_{out\, min} + V_{out\, max}} \\ \\ R4 & = \frac{V_{ref} - V_\text{-}}{I} \\ \\ R3 & = \frac{V_\text{+} - V_\text{-}}{I} - R4 \\ \\ \end{align} $$
Die Ein- und Auschaltschwellen können mit folgenden Formeln berechnet werden:
$$ \begin{align} V_{ref} & = \frac{R4 \cdot V_\text{+} + R3 \cdot V_\text{-}}{R3 + R4} \\ \\ V_{high} & = \frac{V_{ref} \cdot R2 + (V_{ref} - V_{out\, min}) \cdot R1}{R2} \\ \\ V_{low} & = \frac{V_{ref} \cdot R2 + (V_{ref} - V_{out\, max}) \cdot R1}{R2} \\ \\ \end{align} $$